Bestattungsarten & Bestattungsformen
Sarg Beerdigung und Feuerbestattung (Einäscherung & Urnenbeisetzung), bis Luft- & Seebestattungen, sowie Diamantbestattung & Weltraumbestattung
Die Auswahl der Bestattungsart ist sehr persönlich und sollte die Individualität des Verstorbenen auch im Tode Ausdruck verleihen. Neben der traditionellen Beerdigung (Sarg Bestattung) finden Einäscherungen mit anschließende Urnen Beisetzungen, wie Feuerbestattung, Seebestattung & Baumbestattung, immer größeren Zuspruch.
Dem zugrunde liegt ein Wandel in der Bestattungskultur: der Pragmatismus nimmt zu. Bei vielen modernen Bestattungsarten (z.B. Naturbestattungen Schweiz), können die zum Teil sehr hohen Beerdigungskosten für Grab, Friedhof, Grabstein & Grabpflege komplett wegfallen.
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht aller Bestattungsformen und Grabarten in Deutschland, sowie ein paar Bestattungsarten aus dem Europäischen Ausland:
Übersicht: Bestattungsarten
Bestattungsarten: Bestattungskultur im Wandel der Gesellschaft
Einäscherungen mit Urnenbeisetzungen immer beliebter
Je nach persönliche Neigungen, Religionszugehörigkeit und allgemeine Weltanschauung werden mittlerweile auf fast jeden Wunsch zugeschnittene Beisetzungs- & Grabarten angeboten. Die traditionelle Erdbestattung (Beerdigung) ist die gängigste Bestattungsform in Mitteleuropa und stellte in 2016 noch geschätzt 60 Prozent aller Beisetzungen in Deutschland dar. Insbesondere in ländlichen Gegenden ist eine Beerdigung noch die üblichste aller Bestattungsarten.
Die Bestattungskultur befindet sich jedoch im Wandel. Alternative Bestattungsarten, die eine Feuerbestattung (Einäscherung) voraussetzen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Der Trend zu moderne Bestattungsformen mit Urnenbeisetzung, wie Seebestattung, Baumbestattung (Friedwald), Naturbestattungen, Luftbestattung, Diamantbestattung und Weltraumbestattung erscheint im Einklang mit dem Gesellschaftswandel zu mehr Pragmatismus.
Für eine Urne brauche man gegebenenfalls nicht einmal ein Grab, geschweige denn Grabpflege - und, ganz wichtig in der Hektik der Stadt: Für eine Urnenbestattung hat man viel Zeit, mitunter Wochen.
Nachfrage nach pflegefreien Gräber steigt weiter
Eine Umfrage der Verbraucherinitiative Aeternitas e.V. aus 2016 ergab, dass im Kontrast zur damals noch populären Sarg Beisetzung (60%), sich künftig nur noch 24% der Befragten für eine traditionelle Sarg Beerdigung auf einem Friedhof entscheiden würden.
Knapp 80% hingegen, wünschen sich eine Feuerbestattung / Einäscherung mit anschließende Urnenbeisetzung - aber auch hier, nicht unbedingt auf einem gewöhnlichen Friedhof! Insgesamt 52% der Befragten wünschen sich moderne Bestattungsarten & Grabstätten, z.B. Seebestattungen, Naturbestattungen, Diamantbestattung, Urnenwand (Kolumbarium) & Anonyme Bestattungen.
Diese pflegefreie Bestattungsarten haben meist von Anfang an wesentlich günstigere Beerdigungskosten, vor allem im Vergleich zu den teuren Gräber auf Friedhöfen und sind auch auf Dauer für die hinterbliebenen Angehörigen weniger belastend (siehe Bestattungskosten: Grabpflege & Grabsteine).
Der Bundesverband Deutscher Bestatter schätzte das der Anteil der Feuerbestattungen mittlerweile schon bei 64% liegt. Nach Verbandsschätzungen ist der Anteil an Einäscherungen seit 2010 jährlich um 1 bis 2 Prozent gestiegen. (Quelle: www.welt.de - Warum Feuerbestattungen immer gefragter werden)
Grundlage für die Wahl der Beisetzungsart
Sarg Beerdigung oder Einäscherung mit Urnenbeisetzung?
Die Grundlage für die Wahl der Beisetzungsart ist die Entscheidung für eine der beiden Bestattungsformen, Erdbestattung oder Feuerbestattung. Alle modernen Bestattungsarten, setzen eine Feuerbestattung (Einäscherung / Kremierungen) vorraus.
Fragen die bei der Wahl der Bestattungsart helfen:
- Ist eine Beisetzung im Sarg (Beerdigung) oder Urne (Einäscherung) bevorzugt?
- Liegt eine besondere Verbundenheit, z.B. zur Natur oder zur See vor?
- Soll das Grab anonym oder für Hinterbliebene zugänglich sein?
- Wie lange soll die Grabstätte erhalten bleiben?
- Ist auf Dauer eine Grabpflege erwünscht?
- Kann man sich die Grabstein Kosten nach der Bestattung leisten?
- Welche Rolle spielen Beerdigungskosten insgesamt?
Art und Ort der Bestattung richten sich in erster Linie nach dem Willen des Verstorbenen (Bestattungsverfügung). Sollten jedoch keine Bestattungswünsche geäußert worden sein, so fällt die Wahl der Bestattungsart auf die Angehörigen und dessen Pietätsgefühl den Willen des Verstorbenen nach bestem Wissen und Gewissen auszuführen.
Urne für zu Hause?
Eine Urne bei sich zuhause aufzubewahren, wie in vielen Ländern Europas mit liberaleren Bestattungsgesetze (z.B. Naturbestattungen Schweiz, Niederlande, Belgien, Tschechien & Spanien) üblich, ist in Deutschland gesetzlich nicht gestattet. Es gibt jedoch Möglichkeiten den Deutschen Friedhofszwang zu umgehen, siehe z.B. Urnenübergabe zur freien Verfügung für EU-Bürger unter Naturbestattungen Schweiz. Die Kosten für die Urnenübergabe sind etwa 350€.
In den Niederlanden ist es zum Beispiel ganz normal:
die Asche von Verstorbenen für einen begrenzten Zeitraum im Hause zu verwahren und erst dann beizusetzen ... Diese Variante ermögliche nicht nur Angehörigen die Möglichkeit, sich in Ruhe für einen Beisetzungsort zu entscheiden, sondern berge auch für die Bestatter einige ökonomische Vorteile. Denn nach zwei, drei Jahren seien auch Kunden mit wenig Geld öfter wieder in der Lage, ihrem Verstorbenen eine schöne Beisetzung zu ermöglichen: „Wir müssen den Menschen die Möglichkeit geben, sich auch finanziell zu erholen.“
Friedhofszwang Deutschland Friedhofspflicht
Für die Sarg und Urnen Beisetzung besteht in Deutschland grundsätzlich noch Friedhofszwang und Bestattungspflicht. Der Friedhofszwang (auch Friedhofspflicht) bedeutet, dass der Leichnam oder die Asche - mit Ausnahme der Seebestattung - auf Friedhöfen bestattet werden müssen. Rechtlich als Friedhöfe gelten auch Bestattungswälder / Waldfriedhöfe, in denen Baumbestattungen durchgeführt werden dürfen.
In den Bundesländern Bremen und Nordrhein-Westfalen dürfen jedoch seit ca. 2015 unter bestimmten Bedingungen, die Asche der Verstorbenen im eigenen Garten beigesetzt werden (Quelle: “Totenasche auf privaten Grundstücken beizusetzen”, Aeternitas e. V.). Weitere Ausnahmefällen bestehen z.B. für Personen aus Adelsgeschlechtern oder Klöstern, die auf privaten Bestattungsplätzen oder in Kirchen bestattet werden dürfen.
Es ist daher verständlich, warum viele Menschen aus Bundesländern, wie Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Hamburg & Berlin, sich zunehmend für alternative Bestattungsarten, wie Seebestattungen und Naturbestattungen Schweiz interessieren. Mit Hilfe von darauf spezialisierte Bestattungsinstitute, lässt sich der Friedhofszwang umgehen, und als Folge kann man sich im Durchschnitt ca. 10.000 EUR an Beerdigungskosten sparen, z.B. für Grab, Friedhof, Grabstein und Dauer Grabpflege.